Fettverbrennung, Diät und Ausdauersport ...

Warum schmecken uns die kleinen Dickmacher nur so gut? Ganz einfach: Der Körper macht uns das, was er gerne haben möchte, besonders schmackhaft. Der Blick auf die Zutatenliste zeigt, auch, dass viele Süßwaren Fette enthalten ... Fett schmeckt einfach gut und Fett kann der Körper in den ungeliebten Pölsterchen speichern.

Dass die weißen Europäer gerne Winterspeck bekommen, liegt daran, dass in der kalten Jahreszeit für die Urmenschen viele der Nahrungsquellen wegfielen. Schwarzafrikaner legen sich dagegen keinen Winterspeck zu, da in den Tropen das Nahrungsangebot ganzjährig ausreichend ist.

Diät gegen Fettpölsterchen?

Offensichtlich ist der Speck ein Ernährungsproblem, oder? Wer einen Blick an den Zeitungskiosk wirft, sieht aber große Uneinigkeit in der Presselandschaft. Die einschlägigen Fachzeitschriften für Schönheit, Fitness und reproduktionsbiologisches Grundlagentraining (Flirten) empfehlen teils die neuesten Diäten, teils raten sie zu Sport.

Diät bedeutet Ernährungsumstellung für eine begrenzte Zeit. Der Körper schert sich nicht um unseren Willen und geht bei der Diät meist in den 'Energiesparmodus'. Wenn die Nahrung zu knapp wird, fängt er an Strukturen abzubauen und zu verwerten, z.B. auch wenig benötigte Muskeln.

Die Fettpölsterchen schont der Körper, denn in Jahrmillionen hat er gelernt, dass er sie für harte Zeiten und lange Winter braucht - und Ihre Diät ist für Ihren archaisch 'denkenden' Körper gerade der Beweis, dass Sie offensichtlich unter Nahrungsmangel leiden.

Eine amerikanische Wissenschaftlerin hat bei der Untersuchung von Bodybuilderinnen weitere Erkenntnisse gesammelt: Ohne Fettpölsterchen kann eine Frau nicht schwanger werden, denn ohne Energiereserven schaltet der Körper sogar die Fortpflanzung aus. Umgekehrt zeigen Darstellungen urzeitlicher Fruchtbarkeitsgöttinnen meist dicke Frauen ...

Unser Körper ist ein lernfähiges System. Wenn Sie die Diät aufgeben, holt er sich das, worauf er verzichten musste und Sie bekommen Heißhunger. Meist kommt es noch schlimmer: Um die nächste 'Hungersnot' besser überstehen zu können, legt sich Ihr Körper manchmal noch größere Vorräte zu, Fachleute nennen das den 'Jojo-Effekt' der Diät.

Sport gegen Fettpölsterchen?

Wer sich bewegt, braucht Energie. Unser Körper hat einen ganz besonderen Treibstoff, das so genannte ATP. Dieser Treibstoff ist aber nach 5 bis 10 Sekunden verbraucht. Um neuen Treibstoff zu erzeugen, braucht der Körper zunächst eine Art Zucker, die Glucose. Diese Glucose hat einen besonderen Vorteil: Mit Sauerstoff liefert sie viel Energie, aber ohne Sauerstoff liefert sie auch noch Energie, um das Muskelbenzin ATP herzustellen.

Diesen Mechanismus verwendet der Körper beim Beginn jeder sportlichen Aktivität und für Spitzenleistungen, z.B. bei einem Zwischenspurt im Fußballspiel. Wenn die Belastungen zu intensiv werden, dann hinterlässt die verbrauchte Glucose Milchsäure, welche die Muskeln brennen lässt und jede sportliche Aktivität beendet.

Für langanhaltende Belastungen (Ausdauersportarten) kann der Körper eine andere Energiequelle anzapfen: Die Fettpölsterchen. Fett liefert sehr viel Energie, doch bevor der Körper seine Vorräte angreift, muss die Belastung erst eine gewisse Zeit andauern und sie darf nicht zu hoch werden. Zu hoch heißt: Der Körper kann Fett nur mit Sauerstoff verbrennen, aber die Belastung ist so groß, dass der Kreislauf nicht mehr genügend Sauerstoff zum Muskel transportieren kann, wobei eine 'Sauerstoffschuld' entsteht. Der Körper muss in einem solchen Fall wieder von Fettverbrennung auf Glucose zurückschalten, die er -wie bereits erwähnt- auch ohne Sauerstoff verarbeiten kann.

Fachkreise sprechen hier von aerober Belastung, wenn immer genügend Sauerstoff vorhanden ist, und von anaerober Belastung, wenn die Belastung mehr Sauerstoff verlangt, als der Kreislauf transportieren kann.

Es gibt noch einen zweiten Effekt, den der Sport anstößt: Wenn Sie gelegentlich Fett durch Training verbrennen, dann lernt der Körper auch dieses und bedient sich verstärkt der Fettverbrennung - auch wenn Sie es sich im Büro vor dem Computer bequem gemacht haben. Im Zusammenhang mit einer Diät oder Ernährungsumstellung stellt der Sport sicher, dass keine Muskeln abgebaut werden.

Welche Sportart ist geeignet?

Als geeignete Sportart wird gerne das Laufen empfohlen. Aber was ist mit anderen Sportarten? Nun, zunächst mal muss es nur eine Ausdauersportart sein, dazu gehört vor allem das Laufen. Schwimmen, Radfahren oder Rudern sind weitere Ausdauersportarten.

Sprint oder die meisten Kampfsportarten wären in diesem Sinne keine Ausdauersportarten, weil die Belastung nicht gleichmäßig ist, sondern in sehr kurzer Zeit immer wieder sehr viel Leistung gefordert wird, so dass die Energieerzeugung vom aeroben in den anaeroben Bereich abrutscht.

Das Laufen hat vor allem den Vorteil, dass man überall laufen kann, auch auf einer Dienstreise mit Hotelübernachtung oder im Urlaub. Wichtig ist die Regelmäßigkeit beim Sport und da sollte fehlendes Sportgerät nicht hindern.

Wer großes Übergewicht hat und anfangen will, sollte lieber eine andere Ausdauersportart wählen, um die Knie zu schonen und erst nach merklicher Gewichtsreduktion und Kräftigung des Bewegungsapparates auf das Laufen umstellen.

Fazit

Wer abnehmen will, muss zweierlei tun:

So leicht sich das auch anhört, wer das Ziel 'Abnehmen und gesund bleiben' mit so wenig Aufwand wie möglich verfolgen will, muss auf vorhandenes und bewährtes Wissen zurückgreifen:

Der deutsche Sportbund hat einmal 'Trimming 130' propagiert, also Pulsfrequenz 130. Dies ist aber nur ein ungefährer Grenzwert, denn der wirkliche Grenzwert hängt vom Alter, der körperlichen Konstitution und anderen Dingen ab. Wer möglichst nahe an die Grenze zwischen aerober und anaerober Belastung (der Sauerstoffschuld) kommen will, braucht spezielle Pulsuhren, die je nach technischer Ausstattung auch den richtigen Grenzwert für den Puls bestimmen können.